Vom Sofa aus auf den Mount Everest

Es klingt zu schön, um wahr zu sein: gemütlich zu Hause auf dem Sofa liegen, ein paar ganz und gar nicht Bergsteiger-taugliche Snacks zum Knabbern daneben und gleichzeitig den Gipfelsturm auf den Mount Everest wagen. Oder einfach eine Runde Poker oder Roulette spielen – von zu Hause aus.

Möglich macht beides die Virtual Reality-Technik, kurz VR. VR-Games mit Glücksspielen und einem Bonus Code sind der Renner und manche „echten“ Casinos richten gar VR-Lounges ein, um Gäste mittels VR-Brille in eine ganz neue Glücksspiel-Welt einzuführen. Virtual Reality ist aber vor allem für all jene eine tolle Möglichkeit, die kein echtes Casino in der Nähe haben, sich aber das ganz besondere, elitäre Gefühl einer solchen Lokalität wünschen.

Selbst in der Ausbildung von Ärzten für OPs, im Kino, für Museumsbesuche oder beim Küchenkauf bei IKEA hat VR mittlerweile unseren Alltag erobert. Auch Audi arbeitet an einem virtuellen Showroom, in dem Kunden ihren Traumwagen fast wirklichkeitsgetreu bewundern können. Sogar im Weltsport Fußball könnte VR künftig zum Standard bei Spielübertragungen werden: Nirgendwo hätte man als daheimgebliebener Zuschauer einen besseren Logenplatz, als in 3D-Qualität mit der VR-Brille auf der Nase.

Alles, was man braucht, um mit allen Sinnen in die echt wirkende Parallelwelt abzutauchen, ist ein Headset. Momentan lassen sich VR Geräte in zwei Klassen unterteilen:

  • High-End Headsets, die sich an den PC anschließen lassen
  • günstigere Mobile Headsets, die kompatibel für Smartphones sind

Dank virtueller Realität zu unerreichbaren Orten

Dass aber sogar der Mount Everest es in heimische Wohnzimmer geschafft hat, ist dem isländischen Studio Sólfar zu verdanken, das mit dem Spiel „Everest VR“ ein ganz neues Erlebnis für die HTC Vive erschuf.

Dabei beginnt die Besteigung des höchsten Gipfels der Welt auch für die Sofa-Sportler bei den Basics – ganz real. Wie benutzt man Leitern, Karabinerhaken, Eispickel und wie sichert man sich richtig, wenn man virtuell in der Steilwand hängt? Ist das geschafft, geht’s weiter ins Basislager, das mit seinen bunten Gebetsfähnchen und den buddhistischen Schreinen vor dem Hintergrund einer magischen Schneelandschaft fast echter wirkt, als die Realität.

Bis zum Gipfel passiert der passionierte Bergsteiger alle wichtigen Stationen der Realität: den Khumbu Eisbruch oder den Weg vom Camp Four bis zum Hillary Step – und schließlich bis zum Gipfel.

Sólfar möchte mit diesem Virtual-Reality-Game das Klettern „gamifizieren“ und einige technische Kletter-Aspekte simulieren und das gelingt mal mehr und mal weniger realistisch. Doch es macht Spaß zu sehen, welche außergewöhnlichen Orte sich heute dank virtueller Realität besuchen lassen.

Von der Kamera im Rucksack zum perfekten 3D-Eindruck

So zieht auch der Schweizer Outdoor-Ausrüster Mammut am selben Strang und entwickelte mit der Technologie von Zeiss VR One die App mit dem sperrigen Namen „Mammut #project360“. Wer sie auf seinem Smartphone mit einem Display zwischen 4,7 und 5,2 Zoll Größe installiert, bekommt exklusiven Zugang zu den Bergriesen dieser Erde: Matterhorn mit Hörnligrat, die Eiger-Nordwand, Rübezahl Eisfall oder El Capitan und Mount Elbrus.

Allerdings ist dazu das „Virtual Reality Headset ZEISS VR ONE“ die Voraussetzung, um in vollem Umfang in die 360 Grad-Videos und 360 Grad-Bilder einzutauchen. Diese entstanden ganz real direkt am Berg.  Die Profi-Alpinisten Stephan Siegrist und Dani Arnold trugen insgesamt sechs Kameras in speziell entwickelten Rucksäcken und filmten sämtliche Routen in Echtzeit ab. Mit der VR-Bille auf der Nase kann der Benutzer sich so absolut realistisch selbst entlang der legendären Heckmair-Route hinauf auf die Eiger Nordwand quälen. Ob er dabei den Blick in den gähnenden Abgrund wagt, lieber das Panorama bewundert oder sich ganz auf den blanken Fels vor ihm konzentriert, bleibt jedem selbst überlassen. Die App bietet alle nur erdenklichen Perspektiven – nahezu Hundertprozent realistisch.

Heute steht die Virtual Reality mit Casinobesuchen, Bergbesteigungen, Küchen- oder Autokauf-Simulationen noch ganz am Anfang. Doch möglicherwiese ist es nicht mehr lange hin, bis VR-Brillen ebenso zum häuslichen Standard gehören, wie Fernseher und PC.

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